Mara Zota - Der Junge

Mara Zota absolviert Malerei/Grafik an der Hochschule der Künste Essen, betreut von Markus Vater, Tim Trantenroth und Nicola Staeglich. Ihre künstlerische Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Oberfläche und Tiefe, zwischen Glamour und Kritik. Sie begreift ihre Avatare und Chrome Dollies zugleich als Puppen und als Menschen: hyperglänzende, digitale Körper, die Perfektion und Unnahbarkeit ausstrahlen. Ihre silberne Haut reflektiert nicht nur Licht, sondern auch den Blick der Betrachter:innen und macht so sichtbar, wie sehr Schönheit immer ein Spiegel gesellschaftlicher Erwartungen ist. Der metallische Glanz fungiert zugleich als Verlockung und als Rüstung, die schützt und distanziert. Theoretisch verorten sich ihre Arbeiten im postfeministischen Diskurs, der Ambivalenzen nicht auflöst, sondern produktiv macht.

Mara Zota interessiert sich für Glamour als kulturelle Rhetorik – als etwas, das zugleich befreit und diszipliniert, ermächtigt und normiert. Indem sie glamouröse Oberflächen überhöht oder mit unerwarteten Inhalten konfrontiert, legt sie deren Mechanismen offen. Ihre Kunst schafft einen Raum, in dem Begehren sichtbar bleibt, sich jedoch nicht vereinnahmen lässt. Sie feiert Ästhetik, Glanz und Materialität und fordert gleichzeitig dazu auf, deren Bedeutungen zu hinterfragen. Jede Arbeit ist eine Einladung, Schönheit nicht als gegeben zu akzeptieren, sondern als etwas Verhandelbares, Performatives und Politisches.

Mara Zota
Der Junge, 2025
Öl auf Leinwand
50 x 40 cm